Ein Tag voller echter Begegnungen

Vor fast zwei Jahren haben eine befreundete Kollegin und ich ein vielleicht auf den 1. Blick etwas altmodisches Projekt gestartet: eine Brieffreundschaft zwischen den Schülern und Schülerinnen zweier Klassen, meiner damals 3. Klasse und einer 3. Klasse aus Lemförde. Da saßen die Kinder vor einem leeren Blatt Papier und mussten sich mühen, die leere Briefseite an ein unbekanntes Gegenüber zu füllen. Es galt, formale Briefkriterien zu berücksichtigen, gut leserlich und (möglichst) fehlerfrei zu schreiben. Aber diese Mühe, diese Sorgfalt in einer Welt, die sich gefühlt immer schneller dreht, hat sich so sehr gelohnt! Die Kinder meiner Klasse bekamen ebenfalls liebevoll gestaltete Briefe zurück und das geschriebene Wort erhielt im Austausch auf einmal so viel Sinn.
Auch eine für manche ganz neue Erfahrung: Man musste auf Antwort warten. Es gab ja kein schnelles Hin und Her kurzer Text- oder Sprachnachrichten. Folglich wollten auch die eigenen Brieftexte gut überlegt sein.

Dann fand Ende des 3. Schuljahres, 2023, die erste aufregende Begegnung beider Klassen statt. Wir aus Levern besuchten mit dem Bus die Schülerinnen und Schüler aus Lemförde und hatten eine gute Zeit am Dümmer.

Nun stand ein Gegenbesuch aus. Heute, am 24.05., radelten die Kinder aus Lemförde mit ihrer Klassenlehrerin Frau Schwacke und drei Müttern der Klasse nach Levern. Nach einer herzlichen Begrüßung verlebten wir zwei tolle Stunden zusammen.

Mit liebevoll gestalteten Plakaten wurden die Lemförder empfangen.

Die Leverner Schüler und Schülerinnen zeigten den Brieffreunden und Brieffreundinnen ihre Grundschule. Gemeinsam besuchten wir die Eisdiele und anschließend konnten alle bei herrlichem Sonnenschein noch auf dem Schulhof oder etwas ruhiger in unseren Klassenräumen spielen. Am Ende dieses besonderen Vormittags wurden die Lemförder mit Bullis und Pkws abgeholt und alle waren sehr zufrieden. Einziger Kritikpunkt: Die Kinder hätten gern noch viel mehr Zeit miteinander verbracht! 😃

Ute Carls, Mai 2024